Der Weg durch die Labyrinthe und das Jüdische Leben in Oświęcim.

Der Wecker klingelt wie zuhause auch…. 

Um 6:50 Uhr am Mittwoch werden die Koffer im Bus verstaut, um 7:00 Uhr frühstücken wir und um 7:45 Uhr fahren wir in ein besonderes „Labyrinth“. „Es ist keine Ausstellung – weder Kunst, noch Bilder. Es sind Worte, die in Zeichnungen verschlossen sind.“ Der ehemalige Häftling Nr. 432, Marian Kołodziej  verarbeitet dort seine Erlebnisse im KZ. Er hat jahrzehntelang geschwiegen und innerhalb von 18 Jahren über 260 großformatige Zeichnungen erschaffen. „Er versteht seine Arbeit als Buße des Lebenden den Bitten um Vergebung“. Auch hier erleben wir, wie die bildnerische Gestaltung zur Verarbeitung beitragen kann. Diese Ausstellung befindet sich in einem Franziskaner Kloster nur wenige Kilometer von Birkenau entfernt.  

Eines der Werke von Marian Kołodziej

Ein Lesepult zum Studium der Tora mit Gebetsmantel und anderen Utensilien

Im Anschluss  fahren wir in die Stadt Oświęcim. Dies ist ein Ort, indem nicht nur die Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz liegt, sondern ein Zuhause für ca. 40000 Menschen mit einer alten Geschichte. Oświęcim liegt am Fluß Soła und ist schon im 12. Jh. schriftlich erwähnt. Als wichtige Handelsstadt liegt sie an dem Salzweg. Auch mit Blei und Fisch wurde gehandelt. Die Stadt besaß das Gerichts- und Zollrecht.

Aus diesem Grund kamen viele Juden in die Stadt, sodass die Bevölkerung zur Hälfte von ihnen bewohnt war. In der Stadt fand man vor dem Holocaust eine aktive jüdische Kultur vor, die wir im jüdischen Museum ansatzweise durch eine interessante Führung erahnen konnten. Außer der Ausstellung befindet sich dort auch die letzte Synagoge der Stadt. 

 

Ein Teller mit Piroggen

Zurück in der Begegnungsstätte nehmen wir wieder ein köstliches Mittagessen ein, schreiben Reflexionsbriefe und machen uns auf den Weg nach Krakau. Nach dem Einchecken in einem alten Hotel begeben wir uns auf eine erste Erkundungstour. Abends essen wir in einem gemütlichen Restaurant verschiedenste Piroggen, genießen wieder die polnische Küche und ‚rollen‘ zurück in unser Hotel. 

Das Restaurant heißt „Möhren mit Erbsen“

 

 

 

 

 

Krakau und die Fabrik von Oskar Schindler 

Platz der „Ghettohelden“

Am Donnerstag dürfen wir „ausschlafen“. Wir packen unsere Koffer, stellen sie im Hotel ab und laufen zum Frühstücken in ein benachbartes Hotel. Anschließend besuchen wir den Platz  der „Ghettohelden“, auf dem zum Gedenken der Deportation der Krakauer Juden Stühle aufgestellt wurden. An der Ecke befindet sich auch die Apotheke, die auch aus dem Film „Schindlers Liste“ bekannt ist.  

Der Schreibtisch von Oskar Schindler

In der ehemaligen Emailwarenfabrik von Oskar Schindler bietet uns Herr Wientzek eine interessante Führung durch das Museum. Wieder sind wir voller Eindrücke zu der Geschichte Krakaus vor und während des Zweiten Weltkrieges, dem jüdischen Leben im Ghetto und zu der Person Oskar Schindlers.  

 

Im Anschluss fahren wir mit Elektro-Buggys über die Weichsel durch das Jüdische Viertel in die Altstadt. Am Fuße des Königsschlosses Wawel werden wir rausgelassen, von dort gehen wir auf den Krakauer Marktplatz, einer der größten Europas. Wir sehen die Tuchhallen, die Marienkirche, das Florianstor und vieles mehr. Jetzt haben alle genug Zeit durch die Stadt zu schlendern, kulinarische Köstlichkeiten zu probieren und zu shoppen. Um 16:30 Uhr ist Treffen auf dem Marktplatz, alle sind, wie immer, pünktlich, und wir gehen gemeinsam zu unserem letzten besonderen Programmpunkt: Abendessen im Klezmerhaus. Dort genießen wir ein leckeres 3 Gänge Menü, das von einem Klezmerkonzert mit drei Musikern begleitet wird. Gesättigt laufen wir in unser Hotel, ziehen uns bequeme Kleidung an, steigen in den Bus und André fährt uns ausgeschlafen in Richtung Hückeswagen. 

Auf dem Marktplatz in Krakau