Mit dem Einzug in das neue Schulgebäude begann eine neue Ära in der Geschichte unserer Schule von der Höheren Bürgerschule über die Rektoratschule, die Höhere Stadtschule, die Städtische Mittelschule bis hin zur Städtischen Realschule.
Am 29. November 1954 zogen 360 Schüler und 10 Lehrer in einem langen Zug vom Schulhof des alten Schulgebäudes Kölner Str. 17 hinauf zur neuen Schule Kölner Str. 57. Mit einer glanzvollen Feier im März des folgenden Jahres wurde dieser 1. Bauabschnitt der neuen Realschule offiziell eingeweiht.
Das Schuljahr 1956/57 brachte die volle Zweizügigkeit, was widerum bedeutete, dass – nur zwei Jahre nach Bezug des Neubaus – schon wieder zwei Klassenräume fehlten! Wanderklassen waren unausweichlich. Es sollte noch bis 1963 dauern, bis der 2. Bauabschnitt mit weiteren Klassenräumen fertig gestellt war.
Eine Verschönerung besonderer Art erfuhr die Schule 1956. Der damals 14-jährige Schüler Manfred Ufer zeichnete den Entwurf für eine sehr schöne Bandplastik, die seitdem die Außenwand der Aula links oberhalb des Haupteingangs schmückt.
1962 – Der zweite Bauabschnitt beginn Anfang 1962 begannen endlich die Arbeiten für den lang ersehnten 2. Bauabschnitt. Nach den Sommerferien 1963 konnte dann der Erweiterungsbau mit vier zusätzlichen Klassenräumen bezogen werden; außerdem waren ein Sammlungs- und Vorbereitungsraum für Physik/Chemie, die Schülerbücherei und das Schulleiterzimmer neu entstanden.
Im Zuge des 2. Bauabschnitts erfolgten anschließend auch im „Altbau“ einige Umbauarbeiten: Im Untergeschoss entstanden wieder ein Werkraum sowie ein Fach- und Sammlungsraum für Biologie; außerdem wurde die Pausenhalle erweitert und eine Gymnastikwiese angelegt. Im April 1964 schloss sich fast nahtlos der 3. Bauabschnitt mit dem Bau der Turnhalle an. Mit der feierlichen Einweihung der Turnhalle am 27. November 1965 wurde das Projekt „Neubau Realschule“ genau 11 Jahre nach dem Umzug vollendet!
Eine Feierstunde: Direktor Erich Schulte geht in Pension
In das Jahr 1965 fiel auch das Ende der Dienstzeit von Direktor Erich Schulte, da er die Altersgrenze erreicht hatte. Am 27. März wurde er in einer würdigen Feierstunde mit viel Dank und Anerkennung für sein erfolgreiches Wirken als Direktor der Städtischen Realschule Hückeswagen verabschiedet. Seine unmittelbare Nachfolge als Realschuldirektor trat Willi Wörsdörfer an, der schon seit 1955 als Lehrer an der Schule tätig war. Wegen des großen Lehrermangels unterrichtete Direktor a.D. Schulte noch fünf weitere Schuljahre einige Stunden Mathematik in den Kassen 9 und 10.
Die nächsten 30 Jahre waren durch Reformen und die innere Weiterentwicklung der Städt. Realschule gekennzeichnet. Der Beginn des Schuljahres wurde in Angleichung an andere europäische Länder auf den 1. August gelegt, die Klassenbezeichnungen wurden geändert und das Schulgeld für weiterführende Schulen fiel erfreulicherweise weg. Im Gegenzug mussten die Eltern bei der Beschaffung von Lehrmaterial einen Eigenanteil beisteuern.
Die Siebziger Jahre: Partnerschaft mit Frankreich und 150-jähriges Jubiläum stehen im Mittelpunkt
Im Rahmen der 1972 begründeten Städtepartnerschaft zwischen Hückeswagen und Etaples sur mèr entwickelte sich ein regelmäßiger, lebhafter Schüleraustausch zwischen der Realschule und der französischen Partnerschule, dem Collège aus Etaples.
Das herausragende Ereignis des Jahres 1975 war die Festwoche zum 150-jährigen Jubiläum. In der Zeit vom 11. bis 18. Oktober bot die Schule allen Eltern, Schülern und Ehemaligen ein vielseitiges Programm (siehe Plakat).
Auch wurde in diesem Jahr die Einführung von zwei unterrichtsfreien Samstagen im Monat beschlossen. Allerdings erst 1992 wurde der „Traum vom stets verlängerten Wochenende“ auch für die Realschule endgültig Wirklichkeit.
Das Lehrerkollegium 1975
Herr Brandt, Herr Korell, Frl. Meyer-Detring, Herr Schruff, Herr Kypke, Frau Barnstein, Herr Büchler, Frau Urbat, Herr Hentschel, Frau Schneider, Herr Wörsdörfer, Herr Schoon, Herr Arend, Herr Knabe
Auf dem Foto fehlen: Frau Dorau, Herr Espig, Herr Glöckner
Taschenrechner, Video-AG und Informatikunterricht – Die Städt. Realschule ist Vorreiter
Eine fast schon revolutionäres Vorhaben war 1976 die Einführung des Taschenrechners im Mathematikunterricht der Klassen 9 und 10 sowie die Einrichtung einer Arbeitsgemeinschaft „Informatik“. Die Realschule Hückeswagen gehörte damit zu den Vorreitern in diesen Bereichen, auch wenn der Arbeitsgemeinschaft zunächst „nur“ programmierbare Taschenrechner des Typs TI-58 und TI-59 zur Verfügung standen.Einen besonderen Service zur 900-Jahr-Feier der Stadt Hückeswagen im Jahr 1985 lieferte die Video-AG unter Leitung von Herrn Kypcke. Sämtliche Veranstaltungen des Jubiläumsjahres wurden in Bild und Ton auf Video festgehalten, geschickt geschnitten, mit Musik unterlegt und zu einem zweistündigen Film mit dem Titel „900 Jahre Hückeswagen – und voller Leben“ zusammengefasst.
In einer denkwürdigen Sitzung des Rates der Stadt Hückeswagen vom 27. August 1993 machte der Rat den Weg frei für den Erweiterungsbau an der Realschule. Schon im Oktober desselben Jahres begannen die Bauarbeiten, die zügig vorangingen. Verständnisvolle Eltern und Schülerinnen und Schüler sowie rücksichtsvolle Bauarbeiter machten den Schul- und Unterrichtsbetrieb trotz mancher Einschränkungen erträglich. Am 21. Dezember 1994, dem vorletzten Schultag vor den Weihnachtsferien, zogen die glücklichen Klassen, die als erste im „Neubau“ einen Klassenraum erhielten, „mit dem Stuhl unterm Arm und der Neugier im Gesicht“ in ihr neues „Zuhause“ ein.