Begegnung mit Auschwitz – Aussprechen, wofür es keine Worte gibt

Studienfahrt in die Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Auschwitz

Die Realschule Hückeswagen fährt mit der Förderschule Nordkreis bereits zum vierten Mal nach Oświęcim, der Stadt, in der die Gedenkstätte des Konzentrationslagers Auschwitz liegt. Am Sonntag, 10.03.2024, um 18 Uhr geht es los, nach einer zwölfstündigen Fahrt kommen wir müde, aber wohlbehalten in der Jugendbegegnungsstätte an. Wir werden mit einem sehr leckeren Frühstück empfangen und dürfen auch schon unsere Zimmer belegen. Dann ist es neun Uhr, das Programm beginnt! Schon einmal vorweg, abends liegen wir völlig k.o. in unseren Betten.

Der Eingang des Lagers

Bis dahin haben wir viel erlebt, was wir so schnell gar nicht verarbeiten können. Wir bekommen eine hervorragende und sehr informative Führungen durch das Stammlager (Auschwitz I).  Im Anschluss fährt uns ein Shuttlebus nach Birkenau, in das ehemalige Vernichtungslager Auschwitz II. Dort sind wir überwältigt von der Größe und den grausamen Verhältnissen der Massenvernichtungsanlage. Beim abendlichen Reflektionsgespräch fehlen uns tatsächlich die Worte.

Dienstagmorgen, 7 Uhr – alle sind fertig, wir frühstücken und fahren zum zweiten Mal ins Stammlager. Dort werden wieder alle Personen und Taschen kontrolliert und wir werden zu einer besonderen Ausstattung geführt. Herr Kaplan nimmt uns mit in einen Raum, in dem sich zahlreiche Kunstwerke des KZs befinden, die von den Häftlingen offiziell oder im Geheimen angefertigt worden sind.

 

 

Zurück in der Begegnungsstätte sehen wir eine Dokumentation über „ganz normale Männer „, die sich in kürzester Zeit zu Mördern entwickelt haben. Hoffentlich passiert das NIE WIEDER!

Wir reflektieren das Geschehene und befassen uns im Anschluss mit einer erst vor wenigen Tagen eröffneten Ausstellung: „Gerhard Richter BIRKENAU“. Diese befindet sich in einem extra dafür erbauten Pavillon. Der Künstler, einer der berühmtesten deutschen Gegenwartsmaler, fertigte – von vier heimlich aufgenommenen Fotos des Sonderkommandos inspiriert – vier riesige Werke an, die sehr beeindrucken.

 

Alle Teilnehmer der Studienfahrt

Nach dem Mittagessen bekommen wir auch eine künstlerische Aufgabe. Wir fahren zum dritten Mal ins Stammlager und besuchen die einzelnen Nationalausstellungen, die von den Ländern gestaltet wurden, aus denen die Opfer des KZs stammen. U.a. erkunden wir die israelische, die österreichische und die französische Ausstellung, zudem auch die Präsentation der Sinti und Roma.

In diesem Buch finden sich die Namen der Ermordeten

Das Buch der Namen

Wir fotografieren, möglichst aus verschiedenen Perspektiven, die für uns beeindruckenden Exponate. Bei der abendlichen Reflexion präsentieren alle ihre Collagen aus den wichtigsten Fotos und erklären deren Bedeutung. Diese künstlerische Herangehensweise ermöglicht es den Schülerinnen und Schülern, das Erlebte besser auszudrücken.

Gedenktafel in Auschwitz-Birkenau