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Mit der Geschichts-AG auf den Spuren des Nationalsozialismus

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Nachdem sie sich seit Beginn des Schuljahres inhaltlich auf diese Fahrt vorbereitet haben, sind am letzten Sonntag die Mitglieder der Geschichts-AG in Richtung Polen aufgebrochen. Die Arbeitsgemeinschaft und die Fahrt sind ein gemeinsames Projekt der Realschule und der Erich-Kästner-Schule. Die Studienfahrt fand in Kooperation mit der Stätte der Begegnung e.V. in Vlotho statt und wurde durch das Internationale Bildungs- und Begegnungswerk (IBB gGmbH) in Dortmund und den Kinder- und Jugendplan (KJP) des Bundes gefördert.  Nachdem vor zwei Jahren die Fahrt kurzfristig abgesagt wurde, waren alle froh, dass die Bedingungen in diesem Jahr einen Besuch in Auschwitz zulassen. 13 Schülerinnen und Schüler der Realschule und 8 Schülerinnen und Schüler der Erich-Kästner-Schule haben sich in Begleitung von vier Lehrerinnen und Lehrern auf diese heraufordernde Fahrt begeben. Unsere Schülerzeitungs-Redakteurin Michelle  berichtet von den ersten Tagen.

Wir, eine Gruppe von Jugendlichen der Realschule Hückeswagen und Erich-Kästner-Schule, sind auf einer Studienfahrt in Polen in dem Ort Oświęcim, dem ehemaligen Auschwitz, mit dem Themenschwerpunkt Holocaust und Nationalsozialismus.

In den vergangenen zwei Tagen haben wir uns das Stammlager Auschwitz I und Auschwitz II Birkenau angesehen.

Es waren sehr emotionale Tage, in denen wir viele neue Eindrücke bekamen und vieles verarbeiten mussten.

Am ersten Tag waren wir im Stammlager, dort hatten wir eine vierstündige Führung.

Während der Besichtigung des Lagers haben wir mehrere Ausstellungen besucht, in denen man Unmengen von abgeschnittenen Haaren, Schuhen, Koffern und anderen Gegenständen der im Lager ermordeten Menschen besichtigen konnte. Die Namen der Häftlinge konnten wir in dem Buch der Namen ansehen. All diese Eindrücke haben in uns viele unterschiedliche Emotionen ausgelöst.

Ein für uns sehr bewegender und zugleich erschreckender Moment war in Baracke 27, in der Reden von Hitler abgespielt wurden, Bilder von Opfern an die Wände projiziert und Aussagen von Zeitzeugen gezeigt wurden.

Am zweiten Tag lag unser Schwerpunkt auf Auschwitz-Birkenau, dem größten nationalsozialistischen Konzentrations– und Vernichtungslager.

Auf dem riesigen Gelände sind größtenteils nur Überreste von Baracken und Fundamente zu sehen.

Auch die Gaskammern und Krematorien sind nur noch als Ruinen zu betrachten.

Vom Eingangstor aus kann man die Schienen, auf denen die Züge früher mit den Häftlingen einfuhren, noch gut erkennen, sodass man sich heute noch gut vorstellen kann, wie dort die Selektionen auf der „Judenrampe“ stattgefunden haben.

                       

In unmittelbarer Nähe der Schienen sahen wir schon die ersten Überreste einer Gaskammer. Viele von uns legten dort auch eine weiße Rose vor den Eingang.

Die weiteren Überreste von Gaskammern lagen am Rande des Lagers.

Im Laufe der Tour haben wir auch Hunderte von Ruinen der Baracken gesehen.

Die uns am stärksten im Gedächtnis gebliebene Baracke, war eine für Kinder. In dieser haben Mithäftlinge Bilder gemalt, damit für die Kinder dort eine andere Welt entsteht.

In der sogenannten „Zentralsauna“ wurden die gerade angekommenen neuen Häftlinge geduscht, tätowiert und ihrer Haare beraubt.

Des weiteren haben wir in dem Gebäude die Desinfektionsöfen für die Kleidung sehen können.

Die letzten zwei Tage haben uns alle sehr berührt und wir finden es unvorstellbar, dass der Holocaust in diesem Ausmaß geschehen konnte.

Bei unseren abendlichen Treffen besprechen wir unsere Gefühle und reden über das Erlebte.

Das war die erste Hälfte unserer Fahrt, die nächsten Tage verbringen wir in Krakau.