Und auf einmal war alles anders

Seit mehr als zwei Wochen sehen wir in den Nachrichten bereits erschreckende Bilder aus der Ukraine. Nach dem langen Karnevals-Wochenende war der Krieg in der Ukraine selbstverständlich das wichtigste Thema, das an unserer Schule in allen Klassen besprochen wurde. Dabei war es den Lehrern wichtig, Fragen Raum zu geben, Gefühle ausdrücken zu dürfen und zu zeigen, dass wir momentan alle unsicher und besorgt sind. Einige unserer Schülerzeitungs-Redakteurinnen berichten, wie sie diese Gespräche erlebt haben.

In der Klasse 7b war es sehr ruhig, als wir das Thema Ukraine und Russland besprochen haben. Zuerst haben wir uns über unsere Gedanken ausgetauscht und danach zwei Dokus geguckt. In der einen wurde erklärt, warum es überhaupt Streit zwischen den Ländern gibt und in der anderen ging es um die Geschichte der beiden Länder.

Im Anschluss konnten wir Fragen stellen, von denen die meisten auch beantwortet werden konnten.

In der Pause auf dem Schulhof haben wir Schüler unter uns das Thema noch weiter besprochen und man hat gemerkt, dass jeder so ein bisschen eine andere Meinung hat .

Aber es war ganz deutlich, dass jeder in der Klasse Respekt vor dem Thema hat .

 

In meiner Klasse, der 7c, waren meine Mitschüler sehr angespannt und haben das Thema auch mit Respekt behandelt. Aber nicht nur im Unterricht, sondern auch auf dem Pausenhof, in der Cafeteria und auf dem Nachhauseweg haben wir über den Krieg und die Nachrichten aus der Ukraine gesprochen. Die Situation hat uns alle sehr nachdenklich gemacht. Eigentlich alle Jugendlichen in meinem Alter zeigen Mitgefühl gegenüber der ukrainischen Bevölkerung.

 

In der 6a wurde eine Vertretungsstunde dazu genutzt, den aktuellen Konflikt zwischen Russland und der Ukraine zu beleuchten. Die Schüler und Schülerinnen wurden mit passenden Infotexten und Arbeitsblättern versorgt, konnten Fragen stellen und ihre persönlichen Meinungen äußern. Die Stimmung war ein wenig bedrückt, was zeigt, dass die gesamte Klasse die Ernsthaftigkeit verstand und gegenüber den Betroffenen großes Mitgefühl zeigte. Ich glaube, für viele Schüler und Schülerinnen war es eine positive Erfahrung, zu merken: ,,Ich bin mit meinen Gedanken nicht allein!” Auch wenn die meisten Fragen wohl geklärt werden konnten, gab es zwei Fragen, die uns niemand beantworten konnte: “Wann ist der Krieg vorbei?” und “Was geschieht mit all den Menschen, die ihre Heimat oder Bekannte verloren haben?”

Unsere Schulgemeinde zeigt Solidarität und den Wunsch nach Frieden.

Vereinzelt berichteten Schülerinnen und Schüler auch darüber, dass sie in ihrer Freizeit beschimpft worden seien, weil ihre Familien aus Russland stammen. In der Schule sei das jedoch bisher nicht passiert. Einig waren sich die Jugendlichen darüber, dass keiner für das Handeln einer Regierung verantwortlich gemacht werden sollte, aber auch, dass Konflikte immer friedlich geklärt werden müssen.