Liebe Eltern und Erziehungsberechtigte,
beigefügten Brief unserer Ministerin leite ich Ihnen allen sehr gerne weiter:
Ministerium für
Schule und Bildung
des Landes Nordrhein-Westfalen
Die Ministerin
27. März 2020
Liebe Eltern,
die aktuelle Situation stellt uns alle vor große und noch nie da gewesene
Herausforderungen – gerade auch Familien mit Kindern. Alle Menschen
in Nordrhein-Westfalen sind aufgerufen, soziale Kontakte soweit wie
möglich zu reduzieren. Infektionsketten, die zu einer weiteren, schnellen
Verbreitung des Corona-Virus führen können, müssen unterbrochen
werden. Im öffentlichen Raum dürfen nicht mehr als zwei Personen
zusammen unterwegs sein, Ausnahmen gelten nur für die eigene
Familie. Die Einstellung des regulären Schulbetriebes, die Beschränkung
der Freizeitmöglichkeiten und der Bewegungsfreiheit sind besonders für
Kinder und Jugendliche große Einschnitte. Sie verbringen nun viel Zeit
zu Hause, ohne die gewohnten Strukturen, Abläufe und
Beschäftigungsmöglichkeiten.
In den Schulen findet derzeit nur eine Notbetreuung statt, die seit dem
23.03.2020 auch am Wochenende und in den Osterferien geöffnet
bleiben wird. Diese Notbetreuung steht für Kinder bereit, deren Eltern in
Bereichen der so genannten „kritischen Infrastruktur“ arbeiten. Dazu ist
eine Bescheinigung des jeweiligen Arbeitgebers nötig.
In der Notbetreuung werden Schülerinnen und Schüler bis Klasse 6 in
kleinen Gruppen von Lehrerinnen und Lehrern und anderem
pädagogischen Personal im Landesdienst der eigenen Schule sowie
vom Personal des Ganztagsträgers betreut. In der Notbetreuung findet
kein Unterricht statt, sondern werden andere Angebote zur
Beschäftigung, nach Möglichkeit auch zur Bewegung der Schülerinnen
und Schüler unterbreitet.
Die Notbetreuung ist wichtig, damit Ärztinnen und Ärzte,
Krankenschwestern und Krankenpfleger, Personal in der Altenpflege,
Lebensmittel-Verkäuferinnen und Verkäufer und andere wichtige
Berufsgruppen weiterhin ihrer Arbeit im Interesse der gesamten
Gesellschaft nachgehen können.
Ich möchte Sie herzlich bitten, mit diesen Regelungen bewusst und
verantwortungsvoll umzugehen. Diesen Appell richte ich auch an alle
Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber. Wo immer es geht, sollte es Eltern
ermöglicht werden, von zu Hause aus zu arbeiten, damit die Kolleginnen
und Kollegen in der Notbetreuung nicht überfordert werden. Bitte achten
Sie strengstens darauf, dass Ihre Kinder außerhalb der Notbetreuung
keine weiteren Kontakte über den eigenen Haushalt hinaus haben. Auch
für das Angebot der Notbetreuung gilt: Je effektiver wir Infektionsketten
unterbrechen können, desto besser ist es.
Die Organisation der Notbetreuung stellt auch unsere Schulen vor
organisatorische Herausforderungen. Alle Kinder und Jugendlichen, alle
Lehrkräfte und anderes pädagogisches Personal, alle Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter der Ganztagsträger sollen in der Notbetreuung sichere
Bedingungen vorfinden, damit es auch hier möglichst nicht zu weiteren
Ansteckungen kommt. Auch deshalb ist ein verantwortungsvoller
Umgang mit der Nutzung dieses Angebotes nötig.
Die Schulträger werden die erforderlichen Hygienemaßnahmen
ergreifen. Die genutzten Schulräume werden regelmäßig gereinigt.
Ich bin den Lehrkräften und dem Personal der Ganztagsträger und der
Betreuungsangebote für den großen Einsatz sehr dankbar!
Und auch Ihnen, liebe Eltern, möchte ich für Ihre Flexibilität und Ihre
Bereitschaft, sich auf die für Sie oftmals schwierige Situation
einzustellen, herzlich danken. Und ich möchte Sie auch um Ihr
Verständnis bitten, dass wir Maßnahmen und Regelungen ständig prüfen
und anpassen müssen. Diese besondere Situation fordert uns alle
heraus und wir werden sie nur gemeinsam bewältigen. Wir brauchen
Vernunft, Solidarität und Gemeinschaftssinn, um diese Situation zu
meistern.
Gespräche in der Familie, gegenseitiges Verständnis für die Sorgen und
Nöte der Familienmitglieder können helfen, diese Ausnahmesituation
zusammen zu bewältigen.
Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien alles Gute! Bleiben Sie gesund!
Ihre
Yvonne Gebauer